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Trennungsphase

Die Abschnitte der Scheidungs – und Trennungsphase

Die Scheidungs- und Trennungsphase wird in vier Abschnitte eingeteilt:

  1. Intrapsychischen Phase: Vorerst ohne den Partner zu konfrontieren, werden negative Aspekte der Beziehung/ des Partners festgestellt. In dieser Phase ist man unsicher ob man den Partner verlassen soll oder ob dieser doch der Richtige ist.
  2. Dyadische Phase: dem Partner werden die Trennungsabsichten mitgeteilt. In dieser Phase kommt es oft zu Versöhnungsversuchen
  3. Soziale Phase – das soziale Umfeld ( Familie, Freunde etc) werden in die Trennung miteinbezogen
  4. Grabpflegephase – die Erinnerung an die Beziehung wird aufgearbeitet. Hier wird die eigene Geschichte neu geschrieben, Bewältigungsstrategien werden entwickelt, es wird zurückgeschaut und die eigene Geschichte der Auflösungsgeschichte wird verbreitet.

Typischer Verlauf einer Ehe

Nur wenn es einem Paar gelingt die Aufgabe der jeweiligen Phase zu meistern, kann die Ehe gelingen.

Phase 1 – Werbung

In der Werbephase lernen sich die zukünftigen PartnerInnen kennen. Erwartungen. Wertvorstellungen und Einstellungen müssen aufeinander abgestimmt werden, Herausbildung der Paaridentität, Abnabelung von der Herkunftfamilie. Abgeschlossen wird die Werbephase mit der Entscheidung zur Eheschließung bzw. dem Eingehen einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft.

Phase 2 – die ersten Ehejahre

Absteckung der Aufgaben, die dem einzelnen in der Beziehung zukommen soll, Abstimmung von Nähe und Distanzbedürfnissen. Auch werden die in der Werbephasen definierten Regeln, Vereinbarungen und Konfliktlösungsansätze weiterentwickelt und ergänzt.

Phase 3 – Ehe mit Kleinkindern

Abstimmung des Erziehungsstils und Aufteilung der Erziehungsaufgaben. Durch die Veränderung des Lebensstils in dieser Phase muss die auf die Partnerschaft verwendete Zeit und Energie neu bestimmt werden.
Wichtig ist es in dieser Phase die Abgrenzung von der Paarebene zur Elternebene zu meistern.

Phase 4 – Ehe mit Schulkindern

Eine zentrale Aufgabe dieser Phase ist die Aufrechterhaltung von Bindung, Zuneigung und Nähe zum Partner/zur PartnerIn trotz individueller Veränderungen ( neue Bedürfnisse, Interessen entwickeln sich) und Veränderungen des Lebensstils ( z.B. nach Wiedereintritt der Frau in die Arbeitswelt oder aufgrund von mehr Freizeit). Gerade bei der Erziehung pubertierender Kinder und rebellierender Jugendlicher sowie beim Verarbeiten von Ablöseprozessen ist wechselseitige Unterstützung der Ehepartner gefragt.

Phase 5 – Ehe nach Abnabelung der Kinder

„ Empty nest“ – das Nest ist leer- Die Paaridentität als „ Paar ohne Kinder“ muss neu definiert werden. Aufgrund der geringer werdenden körperlichen und sexuellen Leistungsfähigkeit, der abnehmenden Attraktivität, „ midlife crisis“ und Wechseljahre ist gegenseitige partnerschaftliche Unterstützung besonders wichtig.

Phase 6 – die „ alte“ Ehe

Nach dem Übertritt in die Pension gilt es, die anfallenden Aufgaben und Arbeiten neu aufzuteilen und eine befriedigende Form der Tagesgestaltung zu entwickeln, die andere Lebensinhalte und sinngebende Aktivitäten umfasst.
Oft kommt es zu einer Veränderung der Machtbalance und einen Rollenwandel in der Beziehung. Unterstützung beim Verarbeiten des Pensionsschocks, beim Umgang mit Alterungsprozessen, Verlustängsten, Todesfällen und Trauer wird zum zentralen Beziehungsthema. Die Bewertung des Partners/ der Partnerin im Krankheitsfall, bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit und die Auseinandersetzung mit Sterblichkeit und Tod sind wichtige Aufgaben in dieser Zeit.